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1. Projektvorstellungen
/ Performances
29.07.2004
concertraum
Radioballett – Zerstreute
Öffentlichkeit /
Maren Grimm / Olaf Sobczak / Christina Witz (Dokumentation)
(D)
Expanded Radio
/ Radioqualia / Honor
Harger (LET)
Soundscape FM
/ Umatic (NL)
PANDev
/ Umatic (NL)
PWFM
/ Sasker Scheerder /
Olaf Matthes (NL/D)
com_muni_port
/ neuroTransmitter (USA)
Tonic Train
/ Sarah Washington /
Knut Auferman (GB)
Shanty Schande im Wellenmix
/ Underwateragents (D)
Audio Relay
/ Temporary Services
(Installation) (USA)
Roadmovie
/ Matt Smith (CAN) (screening)
M:A:P:A:M:P
/ Tamas Szakal (HU)
Radioballett – Zerstreute
Öffentlichkeit
Maren Grimm / Olaf Sobczak
/ Christina Witz, DV, 12:30
min, Deutschland 2003
Der Hamburger Hauptbahnhof ist ein Beispiel, an dem sich die
zunehmende Privatisierung öffentlichen Raumes und die
damit verbundene Verdrängungspolitik anhand erlaubter
und verbotener Gesten beschreiben lassen. Welche Gesten sind
gestattet, wem sind diese gestattet, und wie weit liegen Erlaubtes
und Verbotenes voneinander entfernt? Dokumentation einer Aktion
der Gruppe LIGNA im Hamburger Hauptbahnhof.
Tonic Train
– Sarah Washington
+ Knut Aufermann (UK)
Knut Aufermann und Sarah Washingtons Duoprojekt mischt in
ihren Performances, die so organisch in ihrer Struktur wie
anspruchsvoll in ihrem Sound sind, komplizierte selbstgebaute
„schaltungsverbiegende“ Elektronik mit einem raffinierten
Gebrauch von Feedback.
Sarah Washington
konstruiert ihre eigenen elektronischen Instrumente, auf denen
sie seit sechs Jahren improvisierte Musik spielt. Sie ist
Mitglied der europäischen Gruppe Responge und des Londoner
Duos Tonic Train, und hat mit vielen anderen Künstlern
kooperiert, wie z.B. Steve Beresford und Julia Lee Barclay.
Sie ist eine Direktorin des LMC und ist Mitorganisatorin von
Resonance104.4fm.
Knut Aufermann
hat seit seinem Umzug nach London im Jahr 1998 mehr als 100
Konzerte mit elektronischer Musik gespielt. Er ist ein Mitglied
des London Improvisers Orchestra und künstlerischer Leiter
der feedback music tour im Juni 2004 mit u.a. Alvin Lucier,
Nicolas Collins und Toshimaru Nakamura. Er ist der Manager
von Resonance104.4fm.
Expanded Radio – Streaming
Performance / r a d
i o q u a l i a mit Radio
Ozone (LET)
r a d i o q u a l i a werden in Zusammenarbeit mit Radio Ozone
in Riga eine Streaming-Performance produzieren. r a d i o
q u a l i a wird dafür Live- und aufgenommene Soundstücke
eines ihrer Partner-Radioteleskopen nutzen und diesem Stream
über das Internet senden. Radio Ozone nimmt diesen Stream
auf und remixt das Material. Dieser Remix geht dann zurück
zu r a d i o q u a l i a in Stralsund.
r a d i o q u a l i
a wurde als Künstlergruppe
im Februar 1998 von Honor Harger & Adam Hyde in Neuseeland
gegründet, jetzt mit Sitz in Lettland, um auszustellen,
zu veröffentlichen und international Vorträge zu
halten.
r a d i o q u a l i
a arbeitet an der Schnittstelle
Kunst, Wissenschaft und Technologie. Ihr grundsätzliches
Interesse liegt auf den Möglichkeiten, wie Sendetechnologien
wie Radio und Webstreaming genutzt werden können, um
neue künstlerische Formen zu entwickeln, und auf Möglichkeiten,
wie Sound genutzt werden kann, um abstrakte Ideen und Prozesse
zu klarer zu machen.
http://www.radioqualia.net
http://www.radio-astronomy.net
PWFM - a Secret Service
/ Sasker Scheerder +
Olaf Matthes (NL/D)
Passwort FM ist eine Webseite, die Computerbenutzern eine
Art Service anbietet und dabei Webradio und Interface für
eine Klangarbeit wird.
Passwort FM beschäftigt sich mit dem Problem des Passwort-Managements,
womit jeder im Alltag konfrontiert wird. Versucht man sich
all seine Passwörter einzuprägen, vergisst man sie
früher oder später; schreibt man sie auf ein Stück
Papier, kann man es verlieren. Speichert man sie in einer
verschlüsselten Datei auf dem Rechner, ist das nicht
nur unsicher, sonder man braucht auch noch ein weiteres Passwort,
um diese Datei zu öffnen – philosophisch gesehen
also auch keine Lösung.
Auf der Passwort FM-Webseite kann man seine Passwörter
in eine Datenbank eingeben und dazu eine Zeitmarke festlegen.
Die Information wird übersetzt (Text-to-Speech), automatisiert
und zu jeder Stunde der festgelegten Zeit gesendet.
Da niemand weiß, dass dieses DEIN Passwort ist, oder
überhaupt einen Sinn erkennt, kann dieser scheinbar paradoxe
Weg, etwas sehr Geheimes und Intimes im öffentlichen
Raum (global als Webradio und lokal über Mini-FM) zu
speichern, als sicher angesehen werden, mit einer gewissen
Verantwortlichkeit des User natürlich. Im Hintergrund
wird Muzak gespielt und, je mehr Passwörter eingegeben
werden, die Station mit mehr und mehr „lyrics“
gefüllt.
Der Prozess des Wachsens und das Audiomaterial, worin sich
die Passwörter übersetzen, gibt die Möglichkeit,
verschiedene Momente der Station als performative Installation
zu präsentieren.
Die technische Umsetzung, Programmierung der Datenbank, Text
to Speech System und streaming wurde realisiert von Olaf Matthes.
http://passwordfm.kulturserver-mvp.de/
Sasker Scheerder
Rotterdamer Medienkünstler, der vor allem mit Sound in
zeitbasierten Konfigurationen arbeitet. In den letzten Jahren
hat er ein starkes Interesse an der strategischen Nutzung
von Mini-FM in Performances entwickelt. Seine bekanntesten
Projekte in diesem Gebiet sind die so genannten "Audio
Drive-Ins". http://www.scheerdersasker.nl/
Olaf Matthes
Seit Anfang der 1990er Experimente mit eigener Software und
Hardware im Bereich algorithmische Komposition, mehrere Stücke
für computergesteuerten Flügel. Ab 1996 verstärktes
Interesse für das Internet und die damit verbundenen
Möglichkeiten der Interaktion. Entwicklung von Streaming-
und Steuerungssoftware (basierend auf Pure Data und Max/MSP)
für mehrere „multilokale Events“. 1999 –
2000 Studium der Computervisualistik, seit 2000 Bildende Kunst.
http://www.nullmedium.de/
Audio Relay
/ Temporary Services
/ Brennan McGaffey (USA)
Das Audio Relay (die Hörfunkstation), von Brennan McGaffey
gestaltet, ist eine autonome, transportable, kompakte, überall
verwendbare Radiostation mit einem Musik- und Klangarchiv
und einer Reichweite von 2 km. Sie reist von Stadt zu Stadt,
um die Werke von Musikern, Soundkünstlern, Dokumentaristen
und anderen Leuten, deren Arbeit hörbar ist, zu sammeln
und präsentieren – ob vor kleinem Publikum oder
über UKW 88,9 KHz. Zur Ausstattung gehören ein 4-Watt-Sender,
eine Teleskopantenne, ein 30-Watt-Verstärker, zwei Lautsprecher,
zwei Schubfächer für 200 CDs und CD-ROMs, ein CD-Player,
zwei Solarfelder auf einem abnehmbaren Deckel sowie zwei Stühle
und ein Lagerfach für Plakate und Informationsmaterial.
Die Solarfelder liefern einen Teil der nötigen Energie,
wobei die Hauptquelle eine 12-Volt-Batterie ist. Durch universelle
Standardsteckdosen und Anschlussmöglichkeit an eine Autobatterie
kann das Sendearchiv ohne viele Adapter andere Länder
bereisen. Die Sammlung von CDs mit Hörspielen, Musik
und verschiedenen Tondokumenten wird ständig erweitert.
http://www.temporaryservices.org/audio_relay_index.html
Temporary Services
ist eine Gruppe von drei Leuten: Brett Bloom, Marc Fischer
und Salem Collo-Julin. Die Gruppe arbeitet vor allem an Projekten
im sozialen Kontext und partizipatorischen Situationen. Sie
setzen sich ein für öffentliche Projekte, die temporär
und kurzlebig sind oder außerhalb der offiziell gesetzten
Kategorien des öffentlichen Ausdrucks operieren. Besonders
mögen sie solche Projekte, die keine Erlaubnis haben
und Erwartungen hinterfragen.
Temporary Services entwickeln seit ihrer Entstehung 1998 Strategien
für die Arbeit im öffentlichen Raum, die von jedem,
der dafür Verwendung hat, adaptiert werden können.
Temporary Services suchen nach Kollaborationen und Strategien,
die Ideen und Energie von Leuten auch jenseits der Kunstwelt
nutzbar zu machen,
http://www.temporaryservices.org
PANDev
/ Umatic / Derek Holzer
+ Sara Kolster (USA/NL)
PANDev (Psycho Acoustic Navigational Device) ist eine Klang
erfassende und verarbeitende Applikation für Palmtops,
die Klangkünstler und -forscher beim Sammeln und Arrangieren
von Klangmaterial unterstützen soll. PANDev ist für
sich allein gesehen auch Software- und Klangkunst. Die grundlegende
Idee hinter PANDev ist, die isolierende Intentionalität
des Spezialisten – der Künstler, der Geograph,
der Ökologe, der Klangforscher, der Biologe, der Ethnograph,
der Soziologe – mit einer zugänglicheren und ganzheitlicheren
Methode des Erfassens von Klängen auszutauschen. PANDev
erfasst eine zufällige Auswahl von Klängen, in beliebiger
Länge und Abständen, die über Kopfhörer
die genauen akustischen Bedingungen einschließlich der
psychoakustisch räumlichen Schlüssel, vorn, hinten,
links, rechts, über, unter, relative Entfernung, um den
Träger herum wiedergeben. Da die Benutzung von PANDev
unabhängig von Zeit und Ort ist, kann die Software in
jeder Situation oder auch im alltäglichen Umfeld benutzt
werden. Je „natürlicher“ sich der Benutzer
dabei bewegt, desto unverfälschter ist der Einblick in
seine akustische Umgebung.
PANDev
bietet auch eine Reihe zusätzlicher Erweiterungen: Die
gesammelten Soundsamples können mit zusätzlichen
klanglichen Parametern wie Rhythmus oder Lautstärke zu
algorithmischen Kompositionen geremixt werden; mit Hilfe einer
GPS-Einheit können die Soundsamples in ein kartografisches
System übertragen werden (das auch öffentlich/online
sichtbar gemacht werden kann); über eine Netzwerkanbindung
können verschiedene PANDev-Einheiten Audiodaten austauschen.
PANDev ist work in progress und soll während des Festivals
in einer Laborsituation getestet und weiterentwickelt werden.
Das Projekt wird mit der freundlichen Unterstützung von
Steim, Amsterdam realisiert.
http://www.umatic.nl/projects_pandev.html
Soundscape FM
/ Umatic / Derek Holzer
+ Sara Kolster + Yannick Dauby (USA/NL/F)
Soundscape FM ist als mehrwöchiges Projekt geplant. Es
stellt sowohl ein Gegenmodell des herkömmlichen Radiomodells
(einer sendet für viele) als auch eine technologische
Untersuchung elektronischer und elektromagnetischer Mittel
der Übertragung und Kooperation dar. Vor Beginn des Festivals
werden die Mitglieder verschiedener Mailinglisten und Sound
Communities eingeladen, Fieldrecordings beizusteuern, zusätzlich
zu dem bereits gesammelten Material von Umatic. Das Soundmaterial
aus aller Welt wird auf einer Serverdatenbank gespeichert,
die eine algorithmische Abfolge aller eingereichten Tracks
generiert. Das Audio-Ergebnis wird dann über einen lokalen
Radiosender ausgestrahlt und über das Internet gestreamt.
Auf diesem Weg wird das Radio zu einem Interface, welches
lokalen Hörern die Chance geben wird, in ferne akustische
Welten einzutauchen.
Neue Tracks können fortlaufend über Webseite oder
lokal von Festivalbesuchern hochgeladen werden. Umatic wird
auf dem Festival einen Soundscape FM Kiosk installieren, der
Zugriff auf den Stream erlauben wird.
http://www.umatic.nl/projects.html#project005
Umatic
ist ein Medialab, das 2003 von 5 Medienkünstlern gegründet
wurde, die in verschiedenen Bereichen der Netz-, Video und
Klangkunst arbeiten. Umatic versteht sich als Plattform für
audiovisuelle Künste, die Workshops, Präsentationen
und initiierende Kooperationen organisiert.
Derek Holzer Sound- und Radiokünstler aus dem Umfeld
free radio, net.radio und streaming media-Technologien. Er
war an den ersten net.radio-Experimenten in Ungarn (Pararadio)
und Tschechien (Radio Jeleni) beteiligt. Zusammenarbeit u.a.
mit Re-lab in Lettland und dem Acoustic Space Lab im August
2001. Seine jüngste Arbeit konzentriert sich darauf,
unauffällige Geräusche von verschiedenen Schauplätzen
aus der Natur oder aus der Stadt einzufangen und zu verwandeln
(Karost-Projekt mit Sara Kolster), auf elektromagnetische
Resonanzen in unserer täglichen Umgebung (Ozone-Projekt
mit Bas van Koolwijk) und auf den Gebrauch von Open Source-Software
wie Linux und Pure-Data.
http://www.umatic.nl/info_derek.html
Sara Kolster
Künstlerin für Video und Neue Medien mit Background
in Web- und Grafikdesign und webbasierten Projekten. Während
ihres Studiums an der Design Academy war sie an verschiedenen
(Medien-)Projekten beteiligt, u.a. das Acoustic Space Lab
2001, wo sie mit einem internationalen Team von Soundkünstlern,
Radioaktivisiten und Wissenschaftlern zusammenarbeitete. Andere
Projekte sind u.a. Design Solidario und das Karosta-Projekt
mit Derek Holzer. Ihre neueren Arbeiten beschäftigen
sich vor allem mit Video und Film.
http://www.umatic.nl/info_sara.html
Yannick Dauby
Klangkünstler aus Frankreich, der mit Christophe Havard,
Michael Northam, Thomas Köner, Alio Die und Pizmo (mitJulien
Ottavi und Jerome Joy) zusammengearbeitet hat. Dauby hat verschiedene
Veröffentlichungen u.a. auf Mille Plateaux, S’agita
Recordings, Tiramizu, Bremsstrahlung Recordings, Drone Records,
Aina Offensive, Aqua/Amplexus, Taalem, Tiramazu und Les Silence
des Sirenes. 2000 erhielt er eine Auszeichnung der Luigo Russolo
Stiftung für seine Arbeit Noophonie.
http://kalerne.free.fr/yannickdauby/
com_muni_port, 2002
– neuroTransmitter
(USA)
com_muni_port ist eine tragbare Radiosendeeinheit, gebaut
für Kurzstrecken-Fußgänger-Sender. com_muni_port
ist historischen militärischen, wissenschaftlichen und
medienverwandten mobilen Kommunikationsgeräten nachempfunden.
Um es von vielen seiner Vorgänger zu unterscheiden, aktiviert
com_muni_port das Lokale und funktioniert als Werkzeug für
Informationsverbreitung und öffentliche Beteiligung.
com_muni_port ist ein in sich geschlossener Rucksack-Sender,
der für das Senden „on the fly“ genutzt wird.
Während es umherwandert, ist sein Übertragungsbereich
von den Plateaus und Canyons des urbanen Raums bestimmt und
begrenzt – seine Sendung ist eine unsichtbare Membran
von Audio, dessen Radius sich mit dem User bewegt. com_muni_port
besteht aus einem FM-Sender, einem CD-Player, Mikrofon, Kopfhörer
und Multikanal-Mixer, alle von einem Batterieblock versorgt.
neuroTransmitter versteht es als Möglichkeit für
unzählige kommunikative und interventionistische Funktionen,
zusammen in einer Einheit.
neuroTransmitter wurde 2001 gegründet. nT ist eine Radiokollaboration,
die analoge Kommunikationstechnologien nutzt. neuroTransmitter
arbeitet hauptsächlich mit Radiointrigen und treibt somit
Signale durch urbane Membranen und netzförmige Formationen.
Um ihre stationären und mobilen Frequenzperformances
zu kompensieren, baut nT Radiowellen-Installationen, produziert
Musik und funktioniert utilitäre Objekte in Radiosender
und Empfängergeräte um. neuroTransmitter hat visuelle
Arbeiten entworfen, live auf lokalen Bandbreiten in öffentlichen
Räumen und Galerien in New York City, Helsinki, Aarhus
und Madrid performt und gesendet. nT ist zurzeit collaborative-in-residence
im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprogramms im Eyebeam
Atelier, New York City.
http://www.neurotransmitter.fm
Roadmovie
/ Matt Smith (CAN)
Video, 67 min.
Im Oktober 2002 kauften Matt Smith und Arvind Thadhani für
400 kanadische Dollar einen 1974er Dodge Dart und fuhren von
Vancouver, B.C. nach Brooklyn, N.Y. Auf dem Weg zurück
reisten sie von Brooklyn direkt nach Winnipeg, um dort am
send+receive Festival of Sound 2002 teilzunehmen. Von dort
fuhren sie, wiederum auf direktem Wege, durch das westliche
Kanada nach Vancouver. Diese beiden langen und fast ununterbrochenen
Fahrten wurden zu einem 67 Minuten langen Zeitraffer Video
kombiniert. Dazu wurde während der Fahrten ein Laptop
mit einer Videocamera verbunden. Der Laptop nahm alle 2 Sekunden
ein Standbild auf. Der visuelle Teil von Roadmovie besteht
aus der ungeschnittenen Animation dieser 117004 Standbilder,
die mit einer Rate von 30 pro Sekunde wiedergegeben werden.
Das führt dazu, dass jede Stunde der Fahrt zu einer Minute
der Animation komprimiert wird.
Soundtrack und Radioversion:
FirstFlooRadio (Andy Hunter & Matt Smith) hatten bereits
einen Auftrag des ORF-Kunstradios für eine Radioarbeit
mit Audiomaterial von der Reise quer durch den nordamerikanischen
Kontinent. Während der Fahrt hatten Matt und Arvind einen
rudimentären Soundtrack zusammengestellt, für den
sie unterschiedliches Material verwendeten, Samples aus dem
Autoradio, CDs, die ihnen unterwegs empfohlen worden waren
sowie heruntergeladenes Material aller Art.
In Vancouver gestalteten sie gemeinsam mit Sandra Wintner
einen völlig neuen Audio-Track, der sehr frei auf den
Eindrücken und Stimmungen der Aufnahmen der ursprünglichen
Version beruhte. Aus diesem Audio-Track wurde eine dichtere
und komplexere Version für das Kunstradio hergestellt.
Besondere Aufmerksamkeit galt der Vermittlung einer Reise
quer durch das gegenwärtige (Oktober 2002)Nordamerika.
Samples aus Talk-Radiohows, aus der Werbung, aus Filmen und
Nachrichtensendungen wurden dem ursprünglichen Videomaterial
entnommen, das Matt und Arvind während ihrer Fahrt im
Auto, das nur mit einem Mittelwellen Radio ausgestattet war,
aufgenommen hatten. Aus diesen Samples und aus Material, das
in der Postproduction in Vancouver gestaltet und ausgewählt
worden war, wurden schliesslich die Radioversion und die längere
und deutlich gedämpftere Soundtrack-Version für
das Video produziert.
Matt Smith, 1974 in Innsbruck
(A). Lebt in Vancouver (CA).
Matt Smith war 1995 einer der Begründer von FirstFloorElectronix
(Linz/Wien/München/London/Vancouver) und hat seit 1997
an zahlreichen international vernetzten Projekten teilgenommen,
wie z.B. an „Recycling the Future“ (1997), Immersive
Sound (1998) oder Sound Drifting (1999) usw. Seit 1999 produziert
er eine wöchentliche 3-Stunden Live-Radioshow auf CITR
Vancouver, dem Radio der University of British Columbia. Er
war seit1998 verschiedenen kulturellen Einrichtungen bei der
Installierung ihrer Netzwerke behilflich. Dazu zählten
u.a. die ersten Access Computer im Tacheles, Berlin. Er initiierte
das Media-Streaming der Western Front Society, Vancouver und
installierte und betreute von 1999 bis 2001 den ersten Live-Stream
von CITR.
2002 begründete Matt Smith gemeinsam mit Sandra Wintner
die Artist Run Limousine als mobilen von KünstlerInnen
selbst-verwalteten Kunstraum. Seither haben die beiden eine
Reihe von kollaborativen Kunstprojekten realisiert. Im Juli
2004 ist Matt artist-in-residence bei paved Art + New Media
in Saskatoon, Saskatchewan, und wird dort Audiomobile, das
jüngste Projekt der Artist Run Limousine weiter entwickeln.
Im August 2004 werden Sandra Wintner und Matt Smith eine Version
des Audiomobiles für das Ars Electronica Festival in
Linz realisieren und im Oktober wird Audiomobile beim send+receive
Festival of Sound 2004 gezeigt.
http://www.firstfloor.org/ARL/roadmovie
Shanty Schande im Wellenmix
/ Underwater Agents /
Ostudio (D)
Eine Radioshow für zwei Sender
& zwei Empfänger.
In einer Liveperfomance wird via UKW-Minisender sowohl eine
Sound&-Song-Rahmenhandlung transportiert, die des sich mittels
Shanty artikulierenden sehnsüchtigen Seemanns, als auch
eine Reise durch die Klangweiten der Mittelwelle unternommen,
die, gefiltert und effektverstärkt, vom zweiten Sender
auf UKW umgelagert wird. Das vorliegende Konzept basiert zum
einen auf einem Programm zu Shanties, das in diesem Jahr in
eine Produktion für das Deutschland Radio überführt
wurde, und zum anderen auf einer im Jahre 2000 aufgeführten
"Mittelwellen"-Performance.
Underwater Agents ist ein locker kryptisches Kollektiv um das
Greifswalder Ostudio, das sich mehrmedialen Inszenierungen verschrieben
hat.
http://www.microfish.de/index.html
M:A:P:A:M:P
/ Tamas Szakal (HU)
In der Installation navigieren aktive Teilnehmer, mit speziellen Westen ausgerüstet, frei beweglich durch ein akustisches Feld. Sobald sie ihre Positionen verändern, generieren sie Sounds, die sich mit den architektonischen Besonderheiten des öffentlichen Raums verbinden: Das Geräusch der Umgebung, entfernte Radiostationen und abstrakte Soundsamples vermischen sich in dem Raum, abhängig von der Position, Richtung und Geschwindigkeit des Besuchers. Die Information, die uns umgibt und von unseren Sinnesorganen nicht wahrgenommen wird, kann so hörbar gemacht werden und leitet in einen neuen hybriden Raum: Öffentlicher Raum und Datenraum sind verbunden und transformieren unsere Empfindung von Raum.
http://aura.c3.hu/a_szakal_en.html
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