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Radio_Copernicus Das deutsch-polnische Künstlerradio

LIVESTREAM:
192k mp3 (DSL)

Was passiert mit dem Medium Radio, sobald Künstler es in die Hand nehmen? Diese Frage versucht Radio_Copernicus auf vielfältige Weise zu beantworten und bedient sich dabei der Musik, des gesprochenen Worts, des Hörspiels und der akustischen Medienkunst. Das Programm widmet sich der Vielzahl an ästhetischen Konzepten und Strategien des Digital-Zeitalters und wird gleichzeitig die Geschichte der Radiokunst und elektroakustischen Kunstformen im Allgemeinen beleuchten. Ausgangspunkt ist dabei nicht nur die deutsche und west-europäische Radiokunst wie sie sich in den etablierten und alternativen Hörmedien seit Jahrzehnten darstellt und entwickelt. Gerade auch die polnische Szene verfügt über eine lange, international renommierte Tradition akustischer Kunstformen, die aus experimentellen Studios sowohl bei Polskie Radio als auch an Musik-Universitäten wie z.B. Poznan, Krakau, Wroclaw, Lodz hervorgegangen ist. Gleichzeitig gibt es in der so genannten freien und auch in der "Underground"-Szene Polens spätestens seit Ende der 80er Jahre künstlerische Aktivitäten, die sich v.a. neuen elektroakustischen Sprachen, Formen und deren Verbindung mit Medien und digitaler Technologie widmen. Da dafür in Polen kaum ein öffentliches Forum existiert, möchte Radio_Copernicus diesen Kunstformen eine mediale Plattform bieten und die weitere Entstehung entsprechender künstlerischer Arbeiten unterstützen. Das Medium Radio wird jeglichem künstlerischen Schaffen geöffnet, solange es Radio als ästhetische und kreative Aktivität versteht. Dadurch wird Radio_Copernicus selbst zu einem künstlerischen Ereignis. Als ein unabhängiges und transnationales Experiment konzentriert es sich auf künstlerische und kulturelle Innovationen im Bereich elektronischer Medien und digitaler Kultur. Der übergeordnete Fokus des Programms ist Urbanität, um die innovativen künstlerischen und kulturellen Szenen der jeweiligen Regionen, aus denen gesendet wird, hervorzuheben. Zielfunktion von Radio_Copernicus ist es, den Zugang zum Medium Radio für Künstler zu stärken und den politischen Anspruch unabhängiger Künstler auf Frequenzen und Sendezeit zu unterstützen. Im Einklang mit dem deutsch-polnischen Jahr 2005/06 nimmt Radio_Copernicus eine binationale Perspektive ein, die auf einer gemeinsamen europäischen Identität basiert. Von Mitte Juli bis Ende Dezember 2005 geht das Künstlerradio auf Sendung: online, via Internet-Livestream, on air, über temporäre Radio-Frequenzen in Polen und Deutschland, sowie vor Ort, in Kooperation mit Musik- und Medienkunstfestivals beider Länder.


Radio_Copernicus
@ garage 05 Stralsund 15.7.-13.8.

Erste Station für Radio_Copernicus ist das Stralsunder Festival garage. Bereits im Vorfeld des Festivals sendet Radio_Copernicus ab dem 15. Juli täglich 24 Stunden on air. Auf der lokalen UKW-Frequenz 93,0 wird ein künstlerisch gestalteter Testbetrieb ausgestrahlt: Ankündigungen künftiger Programmpunkte, das Abspielen von Soundscapes, Musik von unabhängigen polnischen Labels werden immer wieder durchmischt mit einem klangästhetisch gestalteten Countdown. Der Auftakt des Live-Sendebetriebs findet am 22. Juli im Rahmen der Festival-Eröffnung statt. Das diesjährige Thema des Festivals garage, "forget it! don't trust your archives", wird für Radio_Copernicus zum thematischen Ausgangspunkt von Produktionen ("garage music live"). Das Programm des Künstlerradios wirkt dem Vergessen, das mit dem Vertrauen in die Archivierung einhergeht, entgegen. In Deutschland und Polen sollen nicht nur die Archive des Festivals garage hörbar gemacht werden. Auftragsproduktionen spiegeln die aktuellen radio- und medienästhetischen Strömungen in beiden Ländern wider. Sie sind genuine Eigenproduktionen des Mediums und reflektieren dieses.


Klausurtagung Radiokunst heute – Reinventing Radio III29.-31. Juli

RADIOKUNST UND POLITIK – RADIOPOLITIK UND KUNST

Radio_Copernicus veranstaltet in Kooperation mit dem Festival garage und dem Kunstradio des ORF Wien eine offene Klausurtagung vom 29.-31. Juli 2005, die radiokünstlerisch Tätige aus Freien Radios und "etablierten" Medien zum Thema Radiokunst heute einlädt. Beleuchtet werden dabei die Wechselbeziehungen zwischen Radiokunst und Politik. In der Klausurtagung wollen sich die Teilnehmer über die unterschiedlichen Bedingungen austauschen, nach denen Kunst im Radio möglich gemacht werden kann, sich über die verschiedenen ästhetischen, künstlerischen und organisatorischen Prämissen und Resultate verständigen sowie über die politischen Dimensionen radiokünstlerischer Praxis und Praktiken. Leitung:
Sabine Breitsameter, in Kooperation mit Elisabeth Zimmermann und Heidi Grundmann.


Produktionsteam von Radio_Copernicus:
Das Produktionsteam besteht aus drei deutschen und drei polnischen jungen Radioprofis:
Jacek Skolimowski, Warschau. Programmschwerpunkt Radio_Copernicus: DJ und Moderator.
Marta Sztanka, Warschau. Programmschwerpunkt Radio_Copernicus: neue Literatur, zeitgenössische polnische Kunstszene, Medienkunst-Festivals, freie Radio-Projekte.
Adam Witkowski, Danzig. Programmschwerpunkt Radio_Copernicus: Technik-Experte, Moderator & im Bereich Archive, DJ-Sets.
Martin Conrads, Berlin. Programmschwerpunkt Radio_Copernicus: Medienkontexte, künstlerische Produktionen und experimentelle Radioarbeiten.
Thomas Doktor, Berlin. Programmschwerpunkt Radio_Copernicus: Literatur, Hörspiel und experimentelle Wort-/Klangproduktionen.
Olaf Matthes, Greifswald. Programmschwerpunkt Radio_Copernicus: technischer Direktor und als Produzent von Musik- und Wortbeiträgen.


Projektkoordination Polen:

Robert Gawlowski, Mierzyce.
Barbara Wieckowska, Wroclaw. Dolmetscherin, Assistentin der polnischen Projektkoordination.


Projektleitung von Radio_Copernicus:

Thomas Schumacher / Katrin Werner
Prof. Sabine Breitsameter - Projektleitung und künstlerische Leitung Radio_Copernicus

Programm
Das detaillierte Programm und Sendeschema werden auf einem separaten Flyer veröffentlicht und ist online nachzulesen unter
http://www.radio-copernicus.org

Radio_Copernicus wird von der Kulturstiftung des Bundes gefördert.